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BOLERO

Maurice Ravel, das unverstandene Genie –

sein Leben, sein Schaffen

Anne Fontaine widmet sich in ihrem neuen Werk dem Komponisten und der Entstehungsgeschichte eines der bekanntesten Orchesterstücke weltweit. Der „Boléro“ von Maurice Ravel, der in einer Zeit des inneren und äußeren Umbruchs für den Komponisten entstand, fasziniert mit seinem gleichbleibenden Rhythmus. Die Produktion erhielt für die Dreharbeiten Zugang zum Original-Wohnhaus von Ravel und inszenierte eine Szene an seinem Originalklavier. Das Ergebnis ist ein inspirierendes Biopic, das einen großen Widerspruch aufgreift: Ravels Gefühl der Befremdlichkeit im Hinblick auf seinen Erfolg.


Im Paris der wilden 20er-Jahre unterhält sich Maurice Ravel (Raphaël Personnaz), ein wortkarger, drahtiger Mann, in einer Fabrik mit einer weltgewandten Frau. Der ohrenbetäubende Lärm fasziniert den Musiker. Der metallische Hall und die rhythmischen Geräusche inspirieren ihn für die Partitur, die er seiner russischen Freundin Ida Rubinstein (Jeanne Balibar) überbringen will. Sie hat bei ihm ein spanisch inspiriertes Ballett in Auftrag gegeben, welches sie an der Oper inszenieren will. Die Diskrepanz ist unverkennbar: Die Dekadenz des Balletts und die Welt der Arbeiter treffen aufeinander. Es wird deutlich, dass Ravel ein Avantgardist ist.


Pressestimmen:

„Mit Scharfsinn porträtiert die Filmemacherin einen zweifelnden, ständig unzufriedenen Menschen, der erschöpfend den Geräuschen der Welt lauscht, um ihnen die ultimative Melodie zu entlocken.“

(Le Nouvelliste)


„Im Biopic von Anne Fontaine ist die Musik des Komponisten völlig eins mit den Bildern.“ (Le Temps)


F 2024, 120 Min., Regie: Anne Fontaine, (Coco Chanel) mit Raphaël Personnaz, Doria Tillier u.a.